Seit 2015 gliedert sich die Bezirksgemeinde Mannheim in sieben Kooperationsregionen, die sich jeweils aus mehreren Gemeinden benachbarter Stadtteile zusammensetzen. Ziel dieser strukturellen Änderung ist es, stärker sozialräumlich orientiert zu wirken und gemeindeübergreifend noch intensiver zusammenzuarbeiten. Es geht darum, Kräfte zu bündeln, Dienste und Angebote gemeinsam und füreinander wahrzunehmen und passende Profile für die Arbeit in den Einzelgemeinden zu entwickeln.
„Die Herausforderungen der Zeit machen es erforderlich, unsere Gaben und Schätze zu teilen, Probleme gemeinsam zu lösen.“, so Dekan Ralph Hartmann zur Kooperationsstruktur. Nicht überall müsse alles vorhanden sein, sondern Angebote wie verschiedene Gottesdienstformen oder Konfi-Unterricht sollten miteinander geteilt werden. „Wir wollen mehr sein als die Summe unserer Gemeinden“.
Die Gnadengemeinde gehört gemeinsam mit der Auferstehungsgemeine und der Gemeinde Waldhof-Luzenberg zur Kooperationsregion Waldhof-Gartenstadt. Im Regionalausschuss treffen sich etwa vierteljährlich Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden, um Aktivitäten abzustimmen und gemeinsame Angebote zu planen. Schon bisher gibt es viele gemeinsame,auch ökumenische Veranstaltungen: im März der Weltgebetstag, der Himmelfahrt-Gottesdienst auf der Freilichtbühne, der Gottesdienst am Pfingstmontag am Karlstern, der ökumenische Gottesdienst zum Stadtteilfest auf dem Waldhof oder Jahresschluss- und Neujahr-Gottesdienst.
Perspektivisch steht die Frage einer Fusion aller drei Gemeinden zu einer Pfarrgemeinde mit drei Predigtbezirken im Raum. Diese wurde 2019 in einem Konsultationsprozess zwischen Bezirksgemeinde und den drei Pfarrgemeinden behandelt. „Die Fusion könnte die Arbeitsfelder, die sinnvollerweise aus einer gemeinsamen Perspektive gespielt werden, strukturell absichern und kräftezehrende Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen vermeiden, ohne dass dabei die Identität und Strahlkraft der kirchlichen Orte leidet“, heißt es in den Ausführungen der Kommission.
Hinsichtlich der Gebäudesituation sei die Lage sehr unterschiedlich: Für den Standort Auferstehungsgemeinde sei eine zukunftsfähige Lösung gefunden worden. Die Frage nach der Zukunft des Gemeindehauses der Gnadenkirche bedürfe hingegen einer langfristigen Lösung. Auf dem Waldhof seien die weit vorangeschrittenen Planungen wieder hinfällig geworden, weil erhebliche bauliche Mängel an der Pauluskirche festgestellt wurden, so dass neue Planungen nötig seien. Ein Gottesdienst-Ort auf dem Waldhof sei aber unverzichtbar, so die Kommission in ihren grundsätzlichen Ausführungen.
Nach eingehender Diskussion haben die drei Ältestenkreise gemeinsam mit der Kommission folgende Vereinbarungen getroffen:
Kurzfristig (das heißt bis 2021) soll es einen gemeinsamen Gemeindebrief und eine gemeinsamen Internetauftritt geben. Eher langfristig (bis 2025) soll ein gemeinsames Gottesdienstkonzept erarbeitet werden, das an den drei Standorten unterschiedliche Profile und Gottesdienstzeiten zulässt. Ebenfalls ein langfristiges Ziel ist die Einrichtung eines Schwerpunkt-Pfarrbüros mit entsprechend guter Erreichbarkeit und zweier Außenstellen mit Sprechzeiten und Infrastruktur für die Ehrenamtlichen. Eine verbesserte Zusammenarbeit in einer Dienstgruppe soll den Pfarrstelleninhabern durch eine gut strukturierte und verlässliche Zusammenarbeit Freiheiten für Innovationen ermöglichen und Entlastung bringen.
Die Fusion der drei Gemeinden mit drei Predigtbezirken soll spätestens zum Ende der nun neu begonnenen Ältestenkreisperiode, also 2025, vereinbart werden. Über den Stand der Dinge will sich der Stadtkirchenrat bei einem Zwischenbesuch 2022 informieren.
Ev. Auferstehungsgemeinde
Ev. Gemeinde Waldhof-Luzenberg
Übersicht Kooperationsregionen Ev. Kirche in Mannheim
Karte der Kooperationsregionen und Gemeinden